Millie Bobby Brown im Interview: über ihre Beauty-Marke (2024)

Preisgekrönte Schauspielerin? Check! Social-Media-Star? Check! Stimme ihrer Generation? Check! Beauty-Unternehmerin? Check! Während sich Stars früherer Generationen nur einer Rolle verschrieben, vereint Millie Bobby Brown mit nur 19 Jahren gleich mehrere in sich.

Weltberühmt wurde die Britin schon im Kindesalter als Eleven im Netflix-Hit „Stranger Things“. Seither folgte ein Meilenstein dem anderen. Mit nur 13 Jahren konnte sie sich Emmy-Preisträgerin nennen, als bislang jüngsten Menschen wählte sie dasTime Magazine unter die„100 einflussreichsten Personen der Welt“ und als jüngste UNICEF-Sonderbotschafterin kämpft sie gegen Cyber-Mobbing. Man kann es nicht anders sagen: Läuft bei Millie!

Ihre wohl vielschichtigste Rolle ist allerdings die derBeauty-Unternehmerin. Denn wer denkt, Millie Bobby Brown gehe es dabei einfach nur um Glow, Glitzer und Glamour, irrt sich gewaltig.

Millie Bobby Brown: Hollywood-Star und Beauty-Unternehmerin

Mit ihrer Beauty-Marke Florence by Mills hat Millie Bobby Brown eine Erfolgsgeschichte in Pastellfarben geschrieben – vor allem in der Gen Z. Diese versammelt sich auch in einer nicht enden wollenden Schlange vor dem Berliner Douglas-Store unter den Linden, als Millie Bobby Brown sich höchstpersönlich ankündigt, um ihre Marke, vor allem aber ihr erstes Parfum „Wildly Me“, in Deutschland vorzustellen.

Wie gut, dass Bazaar das Anstehen skippen kann – um Millie Bobby Brown vorab zum Interview zu treffen.

Über Florence by Mills, innere (Beauty-)Reisen und Selbstliebe: Millie Bobby Brown im Interview

Harper's Bazaar: Seit deiner Kindheit stehst du vor der Kamera und Andere verändern dein Aussehen. Wann und wie hast du selbst die Beauty-Welt für dich entdeckt und die Dinge selbst in die Hand genommen?

Millie Bobby Brown: Schon früh. Als ich 13 oder 14 Jahre alt war, fing ich an, das Make-up meiner Mutter zu klauen und mich damit zu schminken. Dabei ließen mich meine Eltern gar nicht geschminkt vor die Tür. Heute verstehe ich natürlich, warum. Sie wollten, dass ich mir so lange wie möglich meine Natürlichkeit beibehalte, zumindest im Privaten. Und mir zeigen: Du bist auch ohne all das genauso viel wert. So wusste ich immer, dass ich Beauty-Produkte benutzen kann, sie aber nicht brauche, um mich toll zu fühlen. Das war also alles richtig, aber damals empfand ich es als widersprüchlich. War Make-up denn nun etwas Gutes, oder etwas Verbotenes? Das machte es natürlich umso spannender.

Als du schließlich deine eigene Beauty-Marke gegründet hast, hast du sie nach deiner Urgroßmutter benannt. Warum? Was fandest du an ihrer Persönlichkeit oder ihrem Stil so inspirierend?

Ich habe meine Urgroßmutter leider nie getroffen, aber mein Vater erzählte mir viele Geschichten über sie und darüber, wie sie ihre Schönheit zelebrierte. Ich fühlte mich ihr immer sehr verbunden. Florence ist außerdem der Mittelname meiner kleinen Schwester. Er zieht sich wie ein matriarchalisches Vermächtnis durch unsere Familiengeschichte. Deshalb fand ich ihn sehr passend, um Menschen zu motivieren, sich auszuleben und zur stärksten Version ihrer selbst zu finden.

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Welche Prinzipien waren dir bei der Entwicklung deiner eigenen Marke wichtig?

Seit ihrer Gründung 2019 war klar, dass meine Marke immer vegan, cruelty free und frei von Parfums sein würde. Ansonsten aber ist mein Prinzip, der Fantasie keine Grenzen zu setzen. Florence by Mills soll zu Experimenten anregen und dazu, etwas Eigenes zu kreieren. Vieles im Leben ist vorgegeben, aber vor allem, wenn es um das eigene Erscheinungsbild geht, gibt es so viel Potenzial für Kreativität. Ich denke, dass es jedem Menschen guttun würde, das für sich zu erkennen und zu nutzen. Florence by Mills bietet die Inspiration und die Produkte dafür.

Auf vielen Produkten sind Botschaften der Selbstliebe zu lesen.Inwiefern siehst du diese mit der Beauty-Welt in Verbindung?

Beauty und Selbstliebe sind eng miteinander verknüpft. Sich zu pflegen, hat viel mit dem eigenen Selbstbild und der Wertschätzung gegenüber sich selbst zu tun. Das kann zu wunderbaren Erfahrungen führen, aber auch zu negativen. Denn viele Menschen sind im Kampf mit ihrem Äußeren und damit auch mit sich selbst. Mit meiner Marke würde ich gerne dazu beitragen, dass Menschen eine Verbindung zu ihrem Äußeren und zu ihrem Inneren herstellen, die gesund und liebevoll ist.

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Als du deine Marke gelauncht hast, warst du selbst noch ein unbeschriebenes Blatt im Beauty-Business und musstest dir von Kritiker*innen vorwerfen lassen, keine Expertin zu sein. Inzwischen klärst du sogar auf deiner Website in einer Art von Blog zu Inhaltsstoffen, Anwendungen und den neuesten Innovationen auf. Warum ist es dir wichtig, das zu tun?

Als ich meine Marke gegründet habe, habe ich immer betont, dass ich beim Thema Beauty nicht alles weiß und dass es vielmehr darum geht, meine Fans mitzunehmen auf eine Reise, die ich auch selbst durchlaufe, um dieses weite Feld und seine Möglichkeiten zu entdecken. Mein Onlineshop und die Blog-Artikel, die dort zu finden sind, funktionieren fast wie eine Unterhaltung unter Freund*innen: „Schau mal, ich habe das und das herausgefunden. Was hältst du davon?“ Es ist wunderbar, dass es heute so viele Möglichkeiten gibt, direkt in Kontakt zu treten, anstatt Menschen einfach Produkte vorzusetzen.

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Du hast deine Marke mir nur 14 Jahren gegründet – einem Alter, in dem die meisten Menschen eher noch keine Verantwortung tragen wollen. Wie hat dich das in deinem Erwachsenwerden geformt?

Die Entwicklung meiner Marke war das wichtigste Lehrstück, das ich bekommen konnte. Es war ein gemeinsames Wachstum, bei dem ich mich zum Glück immer sehr sicher gefühlt habe. Mein Parfum fühlt sich nun wie ein Höhepunkt auf diesem Weg an. Es ist wunderbar, einen Teil der Persönlichkeit in einem Produkt widergespiegelt zu sehen.

Apropos: Wie siehst du dich selbst am liebsten? Wann fühlst du dich am schönsten?

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